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EZB erhöht Leitzinsen |
03. August 2006 Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zum vierten Mal seit Dezember die Leitzinsen im Euro-Raum angehoben. Erwartungsgemäß klettert der wichtigste Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft in der Euro-Zone mit Zentralbankgeld um 0,25 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent. Das teilte die EZB am Donnerstag nach ihrer Ratssitzung in Frankfurt mit. Als Gründe gelten die anhaltend hohe Inflation, die gestiegenen Ölpreise und das gute Konjunkturwachstum. Im Dezember letzten Jahres hatte die EZB die Zinswende eingeleitet und zum ersten Mal seit fünf Jahren den Zins angehoben. Keine Überraschung |
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hatte die Märkte mit mehreren Signalen auf die Zinserhöhung vorbereitet. So hatte er auf der Pressekonferenz Anfang Juli überraschend angekündigt, daß der EZB-Rat im August nicht wie in den Sommerferien üblich in einer Telekonferenz entscheiden, sondern persönlich in Frankfurt am Main zusammenkommen sollte. Trichet hatte zudem mehrmals die Signalworte „hohe Wachsamkeit“ benutzt, die von Beobachtern üblicherweise als Zeichen für bevorstehende Zinserhöhungen gewertet werden. Leitzinsen auch in Großbritannien erhöht Der Euro ist nach der erwartungsgemäßen Anhebung der Leitzinsen um 25 Basispunkte durch die EZB am Donnerstagmittag leicht gegen den Dollar zurück gekommen. Um 14 Uhr kostete ein Euro 1,2781 Dollar. Damit relativieren sich die kleinen Gewinne des Euro auf den überraschenden Zinsschritt der Bank of England. Auch diese hat ihren Schlüsselzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,75 Prozent erhöht. Weitere Zinsschritte erwartet Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) rechnet nach der EZB mit weiteren Zinsschritten. Die Tatsache, daß die EZB mit der aktuellen Maßnahme die bisherige Abfolge von Zinserhöhungsschritten beschleunigt habe, sei ein Hinweis auf erhöhte Stabilitätssorgender Notenbank, erklärte der Verband in einer Mitteilung am Donnerstag in Berlin unmittelbar nach der EZB-Entscheidung. „Dies lasse weitere Zinsanhebungen mit der jetzt gewählten Frequenz erwarten, um die Inflationserwartungen in Zaum zu halten“, heißt es in der BdB-Mitteilung. |
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