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31. Januar 2006: Die amerikanische Notenbank (Fed) wird an diesem Dienstag den 14. Leitzinsschritt in Folge unternehmen
Aktuelles
und den Zielzinssatz für Tagesgeld um einen Viertelprozentpunkt auf 4,5 Prozent anheben. Damit rechnen die Akteure an den Finanzmärkten fest.

Es wird die letzte Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed unter Chairman Alan Greenspan sein. Der Währungshüter scheidet mit diesem Tag nach rund achtzehneinhalb Jahren aus dem Amt.


Mit besonders großer Aufmerksamkeit erwarten Marktauguren die schriftliche Begründung, die zusammen mit dem Zinsbeschluß am Nachmittag (Ortszeit) veröffentlicht wird. Sie erhoffen sich davon wichtige Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs in den kommenden Wochen und Monaten. In der Begründung zur Zinserhöhung im Dezember haben die Notenbanker die Einschätzung geäußert, daß die Geldpolitik vermutlich noch ein wenig weiter behutsam gestrafft werden müsse. Aus dem einige Wochen später bekanntgemachten Sitzungsprotokoll geht noch hervor, daß nach Ansicht einiger Ratsmitglieder das Ende der Zinsrunde nun näher gerückt ist.

Mit Nachfolger Bernanke weitere Zinserhöhung

Zahlreiche Wall-Street-Ökonomen halten zumindest einen weiteren Zinsschritt auf der folgenden Sitzung Ende März für wahrscheinlich. Es wird die erste Zusammenkunft unter Vorsitz des neuen Chairman Ben Bernanke sein. „Es wird mit Bernanke noch mindestens eine Zinserhöhung geben”, sagt Ian Shepherdson, Amerika-Ökonom der unabhängigen Analysegesellschaft High Frequency Economics. Seiner Ansicht nach wird die bestehende Inflationsgefahr vielfach unterschätzt. Es sei zu früh, schon Entwarnung zu geben.

Es dauere erfahrungsgemäß rund ein Jahr, ehe sich höhere Inflationsraten auch in steigenden Löhnen niederschlügen und eine Lohn-Preis-Spirale in Gang setzten. „Jetzt, da die Arbeitslosigkeit niedrig ist und noch weiter sinkt, kann es auch noch schneller gehen”, sagt Shepherdson. Der Ökonom erwartet allerdings, daß sich die Konjunkturdynamik in Amerika in der zweiten Hälfte des Jahres, ausgehend von einer Schwäche des Immobilienmarktes, deutlich abflachen und noch vor dem Jahreswechsel die erste geldpolitische Lockerung erfolgen wird.

Mit 4,5 Prozent Ende erreicht

Shepherdsons Zinsausblick wird geteilt von James Knightley von ING in London. Die Fed werde ihre Aufmerksamkeit nun besonders auf die Auslastung der Kapazitäten in der Wirtschaft und die Verfassung des Arbeitsmarktes richten. „Es wird noch einen weiteren Zinsschritt nach diesem geben”, sagt Knightley. Nach Angaben der Fed waren die Kapazitäten im Dezember zu 80,7 Prozent ausgelastet, einen Prozentpunkt mehr als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote beträgt derzeit 4,9 Prozent. Der Bericht zur Lage auf dem Arbeitsmarkt im Januar wird am kommenden Freitag veröffentlicht. Ökonomen rechnen mit einem Stellenzuwachs von rund 250.000 und einer unveränderten Arbeitslosenquote.

Anderer Meinung als die Mehrheit seiner Kollegen ist unter anderen James O'Sullivan von der Investmentbank UBS. Mit diesem Schritt auf 4,5 Prozent sei das Ende der Zinserhöhungsrunde erreicht, sagt der Ökonom und begründet dies ebenfalls mit den jüngsten Konjunkturdaten. „Die Wachstumsabschwächung im vierten Quartal überzeichnet zwar mit großer Sicherheit die zugrundeliegende Tendenz, und ich rechne mit einer Beschleunigung auf 3,6 Prozent im ersten Quartal.”

Immobilienmarkt deutlich abgekühlt

Aber man dürfe die abnehmende Wirtschaftsdynamik auch nicht geringschätzen, vor allem wegen der offensichtlichen Abkühlung des Immobilienmarktes. Im vierten Quartal 2005 ist die amerikanische Wirtschaft mit einer Jahresrate von 1,1 Prozent gewachsen, im dritten Quartal waren es noch 4,2 Prozent. O'Sullivan sagt für das zweite Quartal 2006 ein Wachstum von 2,8 Prozent voraus und in der zweiten Jahreshälfte von 2,5 Prozent.

Er erwartet, daß die Fed in der schriftlichen Begründung auf die Formulierung verzichten wird, daß „eine weitere behutsame Straffung der Geldpolitik vermutlich noch notwendig” sei. Es sei wohl nicht die Absicht der Währungshüter, das Ende der Zinsrunde deutlich zu signalisieren, sondern vielmehr, das Bewußtsein dafür zu schärfen, daß weitere Zinsschritte von den eingehenden Konjunkturdaten abhängen, meint der Banker.


Text: ctg. / F.A.Z., 31.01.2006, Nr. 26 / Seite 21
Bildmaterial: F.A.Z.
Eingetragen am 31.01.2006 von Holger Drollinger

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